Donnerstag, 23. November 2006

Historicum.Net

Krankheitshalber ein wenig verspätet meine aktuelle Aufgabe:

Analyse des Portals Historicum.net

Historicum-net

Was ist das Portal Historcium.net?

Historicum.net sieht sich als Informationsangebot für Geschichtswissenschaften.
Es bietet epochen- und themenorientierten Einführungstexte, Quellen, Aufsätzen, Bilder und eine umfangreiche Linksammlung verschiedener europäischer Länder.
Weiters findet man Tipps zum wissenschaftlichen Arbeiten und Tutorials und Materialen für Unterricht und Lehre.

Impressum und Organisationstruktur

Das Portal Historicum.net wird vom Verein historicum.net - Geschichtswissenschaften im Internet e.V. betrieben.
Dieser Verein wurde in Zusammenarbeit mit dem Historischen Seminar/Abteilung Frühe Neuzeit der Universität Köln gegründet und durch die Vereinsvorsitzende Prof. Dr.Gudrun Gersmann und Prof. Dr. Hubertus Kohle vertreten.
Zentraler Vereinszweck ist "die Förderung von Wissenschaft und Forschung durch die Entwicklung, Bereitstellung und Anwendung der digitalen Medien im Bereich der Geschichtswissenschaften."
Als redaktioneller Ansprechpartner wird die Geschäftsführerin des Vereins, Sabine Büttner, Angestellte am Historischen Seminar der Universität Köln, angeführt.
Schwesterprojekte sind die Portale www.sehepunkte.de (Rezensionsportal für Geschichtswissenschaften) und das Online-Journal www.zeitenblicke.de angeführt.
Historicum.net wird als kooperatives Netzwerk betrieben, in das sich verschiedene Institutionen sowie einzelne Wissenschaftler und Privatleute gleichermaßen einbringen können.
Es stellt dabei Layout und Kernstruktur zur Verfügung, Inhalte und Unterportale werden jedoch von verschiedenen Kooperationspartnern redaktionell und teilweise auch technisch in Absprache mit den Zentralkoordinatoren betreut.
Diese Fachredakteure werden jeweils auf der Redaktionsseite genannt.
  • Anmerkung: Dadurch entstehen möglicherweise trotz zentraler Koordination qualitative Unterschiede.
Technischer Aufbau:
Historicum.net wird durch das CMS* (Content Management System) TYPO3 betrieben. TYPO3 ist ein sehr komplexes CMS, mit dem unter anderem auch das Online-Magazin der Universität Wien betrieben wird.
  • Anmerkung: Ein Content-Management-System (CMS) ist eine Software, die es ermöglicht, ohne Kenntnisse von HTML oder einer Programmiersprache, die Inhalte einer Intranet- oder Internetpräsenz zu verwalten bzw. zu pflegen.
Es wurde versucht das Portal möglichst barrierefrei umzusetzen, als empfohlener Browser wird Mozilla Firefox angeführt, es funktioniert aber mit den meisten gängigen Browsern (Internet Explorer, Opera) ebenfalls weitgehend problemlos.

Navigationstruktur
Menue-Historicum
Das Menü stellt sich zweigeteilt dar:
Im Header findet man das portalbezogene Menü mit den Punkten Über uns, Impressum, Newsletter, Presse, Partner, Hilfe und Kontakt.
Außerdem findet man einen graphischen Direktlink zu den Schwesterprojekten Sehepunkte und Zeitenblicke.
In der Menüleiste gleich darunter findet man das inhaltsbezogene Menü mit den Punkten
HOME, THEMEN, LÄNDER, RECHERCHE und LEHREN & LERNEN.

Öffnet man einen der oberen Menüpunkte, so findet man links ein zweites Menü vor, das die Navigation erleichtert und die folgenden Menüpunkte noch einmal anzeigt:
Menue-Historicum-links

Der Menüpunkt, auf dem man sich gerade bedindet, wird markiert dargestellt.

Das portalbezogene Menü:
Über uns
Im Punkt Über uns gibt es ein FAQ in dem Ursprung, Organisationstruktur, Ziele und Beschreibung des Portals bereitgestellt werden.
Außerdem werden die Kontaktdaten der Ansprechpersonen angeführt und Zukunftsabsichten erläutert.

Impressum
Im Impressum sind Verein, Kontaktpersonen, Haftungsauschluß, Copyright, Zitierhinweise und alle Angeben zu Programmierung und Design angeführt.
Außerdem gibt es technische Hinweise zu empfohlenen Browsern und Auflösung.
  • Anmerkung: Einziges Manko stellt die fehlende Kontaktadresse des Systemadministrators da.
Newsletter
Historicum.net besitzt einen Newsletter, den man hier durch Eintragen der Mail-Adresse abbonieren und auch wieder abbestellen kann.

Presse
Der Punkt Presse ist in folgende Punkte untergliedert:
* Presseecho
(Sammlung der Artikel und Bereichte über das Portal)
*Pressemitteilungen
* Profil
(nochmaliges erweitertes Impressum)
* Logos
(für Verlinkungen zum Download bereitgestellt)
* Bildarchiv
(Pressefotos)
* Publikationen
(des Vereins)

Partner
Hier sind die Förderer und Partner des Portals angeführt. Dazu zählen unter anderem Univeritäten wie die Universität Köln und die Ludwig Maximilians Universität München, Fachportale wie HSozUKult und die Deutsche Forschungsgemeinschaft.

Hilfe
Unter Hife werden lediglich Tipps zur Einstellung der Textgrösse und zur Druckfunktion gegeben.
  • Anmerkung: Eine ausführlichere Hilfe samt Kontaktformular für Anfragen wäre empfehlenwert.
Kontakt
Hier ist nocheinmal die Redaktionsadresse am Historischen Seminar/Universität Köln angegeben, weiters findet man den Hinweis, dass die zuständigen Fachredakteure auf den jeweiligen Redaktionsseiten angeführt sind.

Das inhaltsbezogene Menü

Home

Hier findet man einen Punkt Neu im Portal mit den aktuellsten Beiträgen, Forum (ebenfalls mit den aktuellsten Beiträgen), Förderer und Partner, Disclaimer, Rss-Feed, und ein Suchfeld.

Außerdem gibt es hier die Themen direkt verlinkt, allerdings ist das eine etwas konfuse Angelegenheit: Neben Napoleon Bonaparte als Einzelperson beispielsweise findet man Zwangsarbeit, vielleicht wäre hier eine Epochen-/Personen- etc. bezogene Gliederung sinnvoller, um den Überblick zu erleichtern.

Ganz oben im rechten Eck findet man Links zur Themennavigation bzw. Text, aus denen ich nicht ganz schlau werden - sie funktionieren allerdings bei mir auch weder in Mozilla noch im Internetexplorer - es passiert einfach gar nichts, wenn ich draufklicke.

Themen

Wie gesagt finde ich die Themenanordnung etwas verwirrnd, da sie nicht ordentlich strukturiert ist.

Die Themenauswahl befindet sich im Aufbau, momentan sind zu folgenden Epochen, Themenfeldern und Einzelpersonen Unterportale eingerichtet:

* Hexenforschung
* Jüdische Geschichte
* Schwabenkrieg
* Reformation
* Bauernkrieg
* Achtzigjähriger Krieg
* Friedensverträge der Vormoderne
* Medien und Kommunikation
* Pompadour und ihre Zeit
* Französische Revolution
* Napoleon Bonaparte
* Risorgimento
* Zwangsarbeit Rhein-Erft-Rur
* Bombenkrieg
* Internationale Geschichte
* Klassiker der Geschichtswissenschaft

Hier macht sich auch erstmals das Problem der unterschiedlichen Fachredaktionen bemerkbar.
Während das Thema Hexenforschung beispielsweise über ein gut strukturiertes Untermenü mit Einführung, Themen/Texte, Lexikon, Quellen, Bibliographien, Mailingliste, Links und der Redaktionsseite ausgestattet ist findet man bei anderen Unterportalen weit weniger und unübersichtlichere Informationen. Eine einheitliche Menübennenung und aneinander angepasste Menüführung würde die Orientierung wesentlich vereinfachen.
So sieht es meiner Meinung nach ein wenig zusammengeflickt aus.
Ein gedruckter Sammelband kann auch Beiträge verschiedenster Autoren zu verschiedensten Themen enthalten, ist aber durch formale Richtlinien und ein gleich strukturiertes Inhaltsverzeichnis gekennzeichnet. Auch beim Online-Publizieren sollte man versuchen, diese Gliederungen anzupassen.
Würde alleine jedes dieser Unterportale einen Punkt Bibliographie enthalten der an der selben Stelle im Menü zu finden wäre, könnte man sich viel schneller orientieren.
Bislang sind die Themen nicht einmal alphabetisch geordnet.
Außerdem fehlen auf vielen Redaktionsseiten Kontaktadressen, lediglich die Namen der Verantwortlichen sind dort angeführt.

Länder
Mit den Länderportalen strebt historicum.net laut eigener Aussage langfristig den Aufbau eines umfassenden, epochenübergreifenden Informationssystems zur europäischen Kultur und Geschichte an.

Als Länder stehen bislang folgende zur Auswahl:

* Estland
* Frankreich
* Großbritannien
* Italien
* Lettland
* Litauen
* Ostmitteleuropa
* Polen
* Slowakei
* Spanien
* Tschechien

Der Aufbau der Unterportale Länder folgt einer eingängigen Struktur.
Bei jedem Land findet man Redaktion, Themen, Materialien, Wissenschaft und Kultur als Unterpunkte. Außerdem jeweils ein Suchfeld, mit dem man das jeweilige Themenfeld durchsuchen kann.

Was mir weniger gefällt, ist dass das Layout und Design sich ändert. Auch bei einem Unterportal sollte ersichtlich sein, in welche Struktur es eingebettet ist. (In diesem Fall Historicum.net)

Estland

Hier wäre es sinnvoller, wenn sich das Layout in das Grunddesign einfügen würde.

Recherche

Der Punkt Recherche umfasst folgende Unterpunkte:

* Institutionen
* Literaturrecherche
* Fachzeitschriften
* Digitalisierte Quellen
* Lexika und Nachschlagewerke
* Fachportale

Der Linkkatalog ist laut eigener Aussage teilweise willkürlich erstellt, außerdem wird lieber auf bestehende Angebote verwiesen, anstatt doppelte Einträge vorzunehmen. Ich sage: Ganz oder gar nicht. Entweder bemühe ich mich in meinem Linkkatalog um eine umfassende Linksammlung zu den Themengebieten, die ich inkludiert haben möchte, oder ich verweise gleich auf die wichtigsten externen Linkkataloge und lasse es bleiben.
Ansonsten wird der Benutzer bei der Recherche gezwungen sein ständig hin und her zu wechseln und siche iner lückenhaften Auftstellung zu bedienen.

Trotzdem: Hier wird in der Eigen-Beschreibung tiefgestapelt. betrachtet man den Linkkatalog nämlich im Detail, bietet er eine sehr nützliche und ausführliche Übersicht.

Lediglich eine Suchfunktion hätte man inkludieren können, ansonsten bietet er einen soliden Ausgangspunkt für diverse Recherchen.

Wieso der Punkt Link-Winks (beinhalten ausführliche Besprechungen einzelner Internetangebote und werden vn gergor Horstkemper geführt - wir erinnern uns - er war der Autor des ersten Textes den wir im Rahmen dieser Lehrveranstaltung analysiert haben) jedoch bei Lehren und Lernen zu finden ist und nicht hier, blieb mir ein Rätsel.

Es wird zwar verwiesen, man hätte ihn jedoch meiner Meinung nach guten Gewissens auch im Menü unterbringen können.

Lehren und Lernen

Im Punkt Lehren und Lernen finden wir die Eingangs versprochenen Tipps zum Wissenschaftlichen Arbeiten.
Folgende Unterpunkte stehen bislang zur Verfügung:

* Archiveinführung
* Computer im Geschichtsstudium
* Internet im Geschichtsstudium
* Webkatalog: Lehre und Internet
* Geschichtsdidaktik
* GWU-Kolumne "Informationen Neue Medien"
* Link-Winks

Allerdings macht das ganze einen heillos chaotischen Eindruck. neben Tutorials (Pluspunkt: ein sehr übersichtliches Archiv-Recherche-Tutorial) findet man zum Beispiel die meiner Meinung nach von der Idee her exzellenten Link-Winks, deren Durchsuchen aber eine spezielle Herausforderung darstellt.
Die allgemine Suchfunktion half mir hier nicht weiter, obwohl ich eine relativ schnelle Internetverbindung besitze, hängte sich die Suche einfach auf. Beim dritten Versuch bekam ich zwar Ergebnisse, allerdings nicht die gewünschten - so macht Recherchieren keinen Spaß.

Fazit
Im Vergleich zum letzhin untersuchten Portal Clio-Online kann ich folgendes anmerken:

Punkto Übersicht und Struktur gibt es hier gravierende Mängel.
Gut haben mir speziell hilfreiche Linkkataloge wie zum Beispiel zur Quellenforschung/Bidlerdatenbank gefallen, weniger hingegen das schienbar wahllos zusammengewürfelte breite Themenfeld, das zwar alles irgendwas mit Früher Neuzeit zu tun hat, aber abgesehen davon nicht gut strukturiert ist und nicht ordentlich durchsucht werden kann.
Hier lobe ich mir die Übersichtlichkeit im Menü und die zusätzlichen Hilfetexte und Suchoptionen bei Clio-Online - das Zusammentragen geballter Informationen (ob im netz oder anderswo) ist nur dann sinnvoll, wenn diese auch bequem aufgefunden und verknüpft werden können.

Auch Layout und Design fand ich bei Clio-Online ansprechender.

Ich werde nicht ganz schlau für wen diese Informationen gedacht sind- manche würden sich wohl eher für Unterstufen-Gymnasialsklassen als zusätzliches Lehrmaterial eignen, während andere sehr fachspezifisch sind und eher in den Händen ausgebildeter Historiker gut aufgehoben - eine klare Trennnung habe ich nicht erkannt.
Außerdem machen mir die Eingangs unterstellten unterschiedlichen Qualitätsansprüche aufgrund der unterschiedlichen Redaktionen immer noch zu schaffen.
Autonomie der Untergruppen in allen Ehren, hier sollte aber vielleicht die zentrale Koordination mehr Struktur hineinbringen.
Vielleicht verderben manchmal zuviele Köche wirklich den Brei - trotzdem ein sehr ambitioniertes Projekt, außerdem befindet es sich ja noch im Ausbau, vielelicht können diese Schwierigkeiten noch beseitigt werden.

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Claudia Brandstetter
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